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Neuer Jahresbericht von Fairtrade International

Der Bericht mit dem Titel „Driving the fairness agenda“ hebt die Erfolge von FAIRTRADE im vergangenen Jahr hervor und unterstreicht die strategischen Ziele, die sich unsere Bewegung gesetzt hat. Mehr als zwei Millionen Bäuerinnen, Bauern und Beschäftigte aus 68 Ländern profitieren von FAIRTRADE-Standards, -Programmen und -Initiativen.

Der Bericht zeigt unter anderem Fortschritte bei Themen wie dem Schutz vor Entwaldung, Menschenrechte und existenzsichernde Einkommen. Ein weiteres Ziel von FAIRTRADE ist es, Machtverhältnisse in Lieferketten zugunsten der Bauernfamilien und Beschäftigten zu stärken. Dazu gehören ein sicherer und zukunftsfähiger Lebensunterhalt, Widerstandskraft gegen die Klimakrise sowie Umweltschutz und eine Stärkung der Menschenrechte.

So wurden erstmals Referenzpreise für existenzsichernde Löhne für Bananenarbeiter:innen festgelegt sowie drei neue Referenzpreise für Kaffee eingeführt. Damit wurden mithilfe von FAIRTRADE inzwischen zwölf regionale bzw. landesspezifische Referenzpreise für vier Produktkategorien in elf Ländern entwickelt. Als beispielhaft gilt der erste von Produzent:innen geleitete Branchengipfel zu existenzsichernden Einkommen in der Kakaoproduktion, den das Produzentennetzwerk Fairtrade Africa 2023 in Côte d'Ivoire veranstaltete.

Wachstum und Innovation fördern

Marktzugänge für FAIRTRADE-Produkte sind ein wichtiger Faktor, um die Wirkung des fairen Handels zu vergrößern und für den Erfolg der Produzentengruppen. Hier setzte das FAIRTRADE Sustainable Banana Projekt an, finanziert von der französischen Entwicklungsagentur und Carrefour. Das Projekt unterstützte peruanische und dominikanische Produzentenorganisationen dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz zu steigern, klimafreundliche Anbaumethoden zu fördern (von 42 auf 80 Prozent) und die Erträge um 19 Prozent zu steigern.

FAIRTRADE-Produzentenorganisationen entwickeln und vermarkten auch ihre eigenen Marken lokal und steigern das Bewusstsein für die FAIRTRADE-Marke im Ursprung. Über das SWITCH-Asia-Programm wurden mehr als 235 neue nachhaltige FAIRTRADE-Produkte in Indien eingeführt und der Verkauf von zertifizierten Baumwollprodukten stieg dort um über 270 Prozent.

Kooperationen auf mehreren Ebenen

Auch im Bereich der Advocacy und des zivilgesellschaftlichen Engagements stehen Themen wie existenzsichernde Einkommen, Entwaldung und Klimaresilienz im Zentrum. FAIRTRADE trat für die Einbeziehung von existenzsichernden Einkommen und verantwortungsbewussten Einkaufpraktiken in die EU-Richtlinie zur Unternehmensverantwortung ein, die dieses Jahr verabschiedet wurde.

Zur Vermeidung von Entwaldung startete FAIRTRADE eine Partnerschaft mit dem niederländischen Technologieunternehmen Satelligence, um Satellitenüberwachung auszubauen. Dies hilft bereits über 950 FAIRTRADE-zertifizierten Kakao- und Kaffeekooperativen bei der Vorbereitung auf die EU-Entwaldungsverordnung.

Im Bereich der Digitalisierung beschreibt der Jahresbericht mehrere datengetriebene Plattformen und Dienstleistungen. FAIRTRADE arbeitete weiter an Plattformen wie FairInsight und startete 2023 das FAIRTRADE Banana Dashboard, welches Produzent:innen und Unternehmen Informationen über spezifische Herkunft, FAIRTRADE-Verkäufe, ausbezahlte Prämien, Daten zu existenzsichernden Löhnen und Forschungsergebnissen bietet.

Hier geht’s zum neuen Jahresbericht von Fairtrade International.